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Gesunder Schlaf - Mit gutem Schlaf zur besten Version deiner Selbst

Lesezeit: 9 min  I  von Simone Stey


Es gibt nichts Schöneres als nach einer erholsamen Nacht gestärkt und voller Freude auf den Tag aus dem Bett zu steigen. - Nur leider sieht es bei einem Großteil der Bevölkerung in Deutschland ganz anders aus: knapp 40% der Deutschen schlafen zu wenig, rund 20% bewerten ihre Schlafqualität als schlecht oder sehr schlecht.

 

Wie steht es um deinen Schlaf? Ganz ehrlich: Wirst du morgens vom Wecker aus den Träumen gerissen, und bist erst Mensch, wenn du deine Tasse Kaffee leergetrunken hast? Oder liegst du nachts stundenlang wach, und drehst Runden im Gedankenkarussell? Oder bist du oft zu nervös zum einschlafen?  Dann möchte ich dich einladen weiterzulesen. 

Keine Zeit zum Schlafen?

Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, welches sich selbst um seinen Schlaf bringt, und das Ganze, ohne wirkliche Vorteile daraus zu ziehen. Schlaf wird in unserer Gesellschaft hintenangestellt. Klar, nicht jeder schläft freien Willens zu wenig, nicht selten halten Schlafstörungen von einer erholsamen Nachtruhe ab. Nichtsdestotrotz ist unsere Bettruhe ein Zeitfenster, von dem man sich schnell mal ein oder zwei Stündchen abzwacken kann um produktiver zu sein, oder sich etwas "Gutes" zu tun und sich über TV oder Social Media berieseln zu lassen. So kommt es, dass es in unserer Gesellschaft zur allgemein akzeptierten Normalität geworden ist, zu wenig und schlecht zu schlafen. Mehr noch, wer mit 5 Stunden Schlaf auskommt und dennoch funktioniert, wird bewundert. In unserer Gesellschaft bleibt kaum noch Zeit für die Bettruhe.

 

Dem Schlaf wird trotz klarer wissenschaftlicher Evidenz nicht die Bedeutung beigemessen, die er verdient hat. Schlaf ist nicht nur wichtig, um Energie zu tanken. Er spielt eine Schlüsselrolle für unsere psychische Gesundheit und besonders dafür, wie wir mit den täglichen Herausforderungen des Lebens umgehen.  In diesem Blogartikel möchte ich dir zeigen, wieso erholsamer Schlaf dich mental stark macht, deine Resilienz fördert und warum es sich lohnt, eine liebevolle Beziehung zu deinem Schlaf aufzubauen.  

Wenn es doch eine Wunderpille gäbe...

Stell dir einmal vor, ich würde dir eine Pille anbieten. Eine Pille täglich, und du könntest mit Stress und emotionalen Herausforderungen besser umgehen. Du hättest mehr Geduld, würdest nicht so leicht ausflippen und könntest besonnener auf die Dinge im Aussen reagieren. Du würdest Probleme effizienter lösen, hättest eine bessere Konzentration und würdest richtig gute Entscheidungen treffen. Ausserdem wärst du super lernfähig, würdest Gelerntes besser behalten und hättest zudem einen richtigen Kreativitätsschub. Dazu kommt, dass du mit dieser Pille ein Bomben-Immunsystem hast, sich deine Muskelmasse nach dem Training schneller aufbaut und du eine kraftvolle energetische Ausstrahlung hast - du richtig gut aussiehst! "Wow!", denkst du dir? 

 

Wenn ich dir nun noch sagen würde, dass diese Pille absolut nebenwirkungsfrei und völlig KOSTENLOS ist... 

....du würdest sofort zugreifen und diese Pille schlucken, oder? 

 

Du weißt es selber. Diese Zauber-Pille gibt es nicht. Die braucht es auch gar nicht. Denn Mutter Natur hat uns bereits dieses Zaubermittel bereitgestellt: unseren Schlaf!

  

Schlaf ist das Fundament für so viele Aspekte unseres Lebens. Das gesamte Wirkspektrum der Zauberpille wird durch unseren Schlaf abgedeckt. Schon komisch, dass unsere Ärzte uns den Schlaf so selten als Therapie und Medikation verschreiben...

Was passiert eigentlich nachts, während wir schlafen?

Im Schlaf passiert nicht viel, möchte man meinen. Körper und Geist ruhen sich aus. Doch während wir von außen betrachtet nichts tun, durchlaufen Körper und Gehirn verschiedene Schlafstadien. Wenn du es nicht zum gähnen findest, lies weiter und erfahre, wie viel Aktivität des Nächtens herrscht während wir friedlich schlummern, und welche Funktionen unsere Schlafstadien für unseren Körper und unsere Psyche haben.

 

Nachdem wir eingenickt sind, fallen wir in einen leichten Schlaf, um dann nach kurzer Zeit in die erste Tiefschlafphase zu sinken... zzzZZZ

DER TIEFSCHLAF (NON-REM-Schlaf) - unser "Regenerationsmanager"

Im Tiefschlaf regeneriert sich unser Körper. In dieser Phase wird das Wachstumshormon ausgeschüttet, das für die Zellerneuerung wichtig ist. Unsere Muskeln entspannen sich, der Blutdruck sinkt und das Immunsystem wird gestärkt. Gleichzeitig verarbeitet das Gehirn die Erlebnisse des Tages, filtert unwichtige Informationen aus und speichert wichtige Erinnerungen. Um Erfahrungen aber auch Gelerntes im Gehirn zu festigen, ist es wichtig, dass wir jede Nacht mehrere Tiefschlafphasen "durchschlafen". 

 

"Nebenwirkungen" des NREM Schlafs: Muskelaufbau, hormonelle Ausgeglichenheit, gestärktes Hormonsystem, gesundes Herz-Kreislauf-System

 

DER TRAUMSCHLAF (REM-Schlaf) - unser "Emotionstrainer"

Nach einer Tiefschlafphase wechseln wir in den REM Schlaf (Rapid Eye Movement - weil sich hier die Augen hinter geschlossenen Lidern schnell hin- und herbewegen). Diese Phase ist für das emotionale Wohlbefinden und die Kreativität von großer Bedeutung. Unser Gehirn verarbeitet vor allem emotionale Erfahrungen. Den REM Schlaf kann man wie eine integrierte tägliche (also, nächtliche) Psychotherapie des Körpers betrachten, da unser Gehirn vor allem emotionale Erfahrungen verarbeitet, ohne jedoch dabei Stresshormone auszuschütten. Das hilft negative Emotionen zu desensibilisieren und die Erholung von stressigen Erfahrungen zu erleichtern. 

 

Nebenwirkungen des REM-Schlafs: emotionale Ausgeglichenheit, Resilienz gegenüber Stress und Angstgefühlen,  Impulskontrolle, Kreativität und erhöhte Problemlösungskompetenz

 

SCHLAFZYKLEN

Im Schlaf durchlaufen wir vier oder fünf Schlafzyklen von jeweils etwa 90Minuten. Jeder Schlafzyklus besteht aus Tief- und Traumschlafphasen (NON-REM und REM-Schlaf). In den Zyklen der ersten Nachthälfte überwiegen die Tiefschlafphasen, in der zweiten Nachthälfte die Traumschlafphasen, in denen - wie der Name schon sagt - besonders viel und intensiv geträumt wird. 

  

WACHPHASEN IN DER NACHT

Auch Wachphasen gehören zum gesunden Schlaf. Es ist normal, dass wir während der Nacht mehrmals aufwachen – das passiert typischerweise nach einem Schlafzyklus. Solange wir nach dem kurzen Aufwachen wieder einschlafen, beeinträchtigt das unsere Schlafqualität übrigens nicht.  

Schlaf macht dich zur besten Version deiner Selbst

✨ Schlaf ist heilsam.

 

✨ Schlaf ist ein Geschenk der Natur an uns.

 

✨ Schlaf ist unsere nächtliche Wellnessbehandlung, sowohl auf körperlicher als auch auf seelischer Ebene.

 

Nacht für Nacht wird für unser emotionales und körperliches Wohlbefinden gesorgt.

 

Wenn man sich das mal bewusst macht, verwundert es eigentlich, dass wir immernoch meinen auch mit verkürztem Schlaf Bestleistung bringen zu können. Denn, und das ist die traurige Wahrheit: dem ist einfach nicht so. Gerade wer langfristig zu wenig schläft, tut sich und seinem Wohlergehen nichts Gutes. 

 

Ich arbeite täglich mit Menschen. Mein größtes Anliegen ist es, sie psychisch zu stärken und gegenüber den Widrigkeiten des Lebens resilienter zu machen. Daher wünsche ich mir, dass mehr Menschen eine liebevolle Beziehung zur nächtlichen Bettruhe, zu diesem integrierten Rundumprogramm aufbauen. Wer erkennt, dass der Schlaf für uns ist, beraubt sich des Schlafes nicht mehr selber. 

 

Deshalb habe ich für dich hier einige Tipps zusammengestellt, wie du dir eine liebevolle Abendroutine erschaffen kannst, um deine nächtliche Wellnessbehandlung einzuläuten und friedlich in den Schlaf sinken zu können. Bau dir dein eigenes Programm zusammen. All das sind Vorschläge und Impulse um dich zu inspirieren und deinen Abend ideal für einen gesunden Nachtschlaf vorzubereiten.  

Kreiere eine liebevolle Abendroutine

Schaffe Wohlfühl-Atmosphäre

Gestalte dein Schlafzimmer so, dass es zur Ruhe einlädt. Vermeide besonders helle Beleuchtung. Stattdessen unterstützen warme Lichtquellen die Produktion von Melatonin. Ein angenehmer Duft, zum Beispiel durch einen Lavendel-Raumduft, kann dir zusätzlich dabei helfen, zur Ruhe zu kommen.

 

Finde einen Moment der Stille

Manchmal brauchen wir am Ende des Tages einfach ein bisschen Ruhe, um in uns hineinzuhorchen. Setz dich für ein paar Minuten still hin, schließe die Augen und atme tief durch. Lasse deinen Atem ganz bewusst fließen und spüre, wie sich dein Körper mit jedem Atemzug entspannt. Diese kleine Meditation kann dir helfen, den Tag loszulassen und deine Gedanken zu beruhigen.

Trinke einen beruhigenden Schlaftee

Eine kleine Tasse Kräutertee, vielleicht aus Lavendel, Kamille oder Melisse, kann ein wunderbarer Teil deiner Abendroutine sein. Genieße den Tee bewusst und spüre, wie die Wärme durch deinen Körper fließt. Diese einfache Geste kann dir helfen, den Tag abzuschließen und dich auf den Schlaf einzustimmen.

 

Übe dich in Dankbarkeit

Bevor du ins Bett gehst, nimm dir einen Moment, um aufzuschreiben, wofür du an diesem Tag dankbar bist. Es können kleine Dinge sein, wie ein gutes Gespräch, die Sonne, die durch dein Fenster schien, oder eine gelungene Aufgabe. Diese Übung lenkt deinen Fokus auf das Positive und schafft ein Gefühl der Zufriedenheit, bevor du einschläfst.

 

Lass den Tag Revue passieren

Bevor du das Licht ausmachst, nimm dir ein paar Minuten, um den Tag in Gedanken durchzugehen. Was hast du erlebt, was hat dich bewegt? Du kannst auch überlegen, was du loslassen möchtest, um mit einem klaren Kopf in die Nacht zu starten. Diese Reflexion hilft dir, den Tag bewusst abzuschließen und dich innerlich auf die kommende Nachtruhe vorzubereiten. 

Und noch ein Gedanke:

Achte heute abend mal bewusst darauf, wann du das erste Mal das Gefühl hast, müde zu werden.

 

Denn das ist dein Signal, die unerledigten Aufgaben des Tages beiseite zu legen, den Fernseher auszuschalten und deine liebevolle Abendroutine zu starten! 💞

Wenn sich der Schlaf nicht einstellt

Wer seit Wochen und Monaten schlecht schläft, braucht manchmal etwas Geduld, um wieder in eine gesunde Schlafroutine zu finden. Besonders bei Einschlaf- oder Durchschlafproblemen können Entspannungstechniken unterstützen, um in den Schlaf zu finden. Ich möchte dir eine fantastische Atemtechnik zur Entspannung vorstellen, die 4-7-8 Atmung nach Dr. Andrew Weil.  Diese Technik beruhigt das Nervensystem und versetzt deinen Körper in einen Zustand der inneren Ruhe. 

 

Bevor du diese Entspannungsübung beginnst, solltest du es dir bequem machen, die Augen schließen und ein paar ruhige Atemzüge nehmen.

 

 

ANLEITUNG 4-7-8 ATMUNG:

  • Deine Zungenspitze liegt locker hinter den oberen vorderen Schneidezähnen.
  • Atme zuerst einmal aus, bis deine Lungen vollkommen leer sind.
  • Atme nun langsam durch die Nase ein - vier Sekunden lang.
  • Halte den Atem 7 Sekunden lang an, bleib dabei entspannt.
  • Atme nun 8 Sekunden kräftig (und mit einem Rauschen) durch den Mund aus. Deine Zunge liegt jetzt dort, wo sie naturgemäß liegt. 
  • Wiederhole das Ganze 4-mal. 

 Schlaf gut... 

Schlaf ist wichtig - auch für dich. 

 

Ich hoffe, dir mit diesem Blogartikel eine positive liebevollere Einstellung zu unserem natürlichen Wellnessprogramm Schlaf gegeben zu haben. Es würde mich freuen, wenn dir diese Tipps helfen, zu einem gesunden Schlaf zu finden. Teile gerne, wie du abends am Besten entspannen kannst. Was ist dein liebstes Abendritual? 

 

Ich freue mich über deinen Kommentar zu diesem Artikel. 

 

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Simone Stey

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